Kleiner Spoiler für jene, die ein Prostitutionsverbot fordern: Ein Verbot schafft
#Sexarbeit
nicht ab. Ein Verbot schafft Gewalt nicht ab. Ein Verbot schafft gewalttätige Freier nicht ab. Ein Verbot schafft Armut nicht ab. Ein Verbot verschlechtert nur die Arbeitsbedingungen
Hey Leute, Ihr, die gerade all die Politiker in dieser
#Th
üringen-Geschichte als "Huren", "Prostituierte" oder "Hurensohn" beleidigt: Lasst das! Alle Prostituierten/Sexarbeitenden, die ich kennen, haben einen wesentlich höheren Moralkompass.
#Sexarbeit
Wer für sexuelle Dienstleistungen bezahlt, kauft sich - wie bei anderen Dienstleistungen auch - nur die Dienstleistung, also die Zeit und Arbeitskraft einer Person. Nicht mehr und nicht weniger. Wer behauptet, man kaufe sich den ganzen Menschen, hat Grundlegendes nicht verstanden
Es gibt Sexarbeitende, die ihre Sexarbeit danach bereuen.
Es gibt Mütter, die ihre Mutterschaft bereuen.
Es gibt Menschen, die ihren Schwangerschaftsabbruch bereuen.
Daraus folgt aber nicht, dass ein Verbot dieser Dinge, darunter auch ein
#Sexkaufverbot
, sinnvoll sei.
Erst wenn es ok ist,
#Sexarbeit
in den Lebenslauf zu schreiben und man trotzdem weiterhin ALLE Karrierewege sanktionsfrei einschlagen kann, können wir aufhören, Respekt und Anerkennung für Sexarbeit zu fordern.
Wer sich mit den aktuellen Debatten über Prostitution befasst, wird immer wieder auf den Begriff "Abolitionismus" bzw. "Abolitionisten" stoßen. Was steckt dahinter? Eine kleine Einführung.
#Thread
#Sexarbeit
#Sexkaufverbot
Da wieder viele vom
#Sexkaufverbot
sprechen:
Kriminalisiert wird nicht Zwangsprostitution (ist schon verboten), sondern die Bezahlung für einvernehmlich vereinbarte sexuelle Dienstleistungen unter Erwachsenen. Heißt: Das
#Sexkaufverbot
ist ein
#Entlohnungsverbot
für Sexarbeit
Wenn eine Frau über ihre glückliche Ehe ohne Leid und Gewalt spricht, geht man da auch hin und sagt, "Du bist nicht repräsentativ", "Du weißt nicht, was du tust", "du bist Schuld am Leid der Ehefrauen, die Gewalt erleben", usw.? Nein? Warum dann bei Sexarbeitenden? 🤔
#Sexarbeit
Wort am Sonntag 🧐:
Wer sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nimmt, "kauft" sich die Dienstleistung und nicht die Menschen, die diese Dienstleistung anbieten. Man(n) kauft sich keine Frau und keinen Mann. Das geht auch rechtlich (zum Glück!) nicht.
#Sexarbeit
Was mich immer wieder irritiert: Wenn das Ziel ist,
#Zwangsprostitution
zu bekämpfen, warum regen sich manche darüber auf, dass es "privilegierte", selbstbestimmte Sexarbeiter*innen gibt? Wer gegen Zwangsprostitution ist, MUSS doch für & FÜR MEHR selbstbestimmte
#Sexarbeit
sein!
Gestern gab es 'ne Sendung zu
#Prostitution
in
@ndr
mit Huschke Mau, die ein Vergütungsverbot für sexuelle Dienstleistungen fordert, weil sie glaubt, dass Sex gegen Geld geächtet werden soll. Leider ist sie gegangen, ohne auf die Kritik an diese Forderung einzugehen. 1/x
Liebe Leute, beim Thema Sexarbeit beobachten wir gerade eine explizit christlich geprägte Kampagne für ein Verbot. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Leute auch gegen Schwangerschaftsabbrüche, Frauen und queeres Leben vorgehen werden!
#Sexarbeit
ist das Einfallstor!
Wer nicht zwischen Sexarbeit und Menschenhandel unterscheiden will oder kann, kann vermutlich auch nicht zwischen Sex und Vergewaltigung unterscheiden. Einwilligung ist das Kriterium - bei beidem. Wer das Kriterium ablehnt, schießt sich selbst ins Aus.
Ganz viele Männer sind gerade sehr stolz darauf, gegen
#Sexarbeit
zu sein. Ich muss sagen: Ich würde niemals einen Prostitutionsgegner daten. Mir scheint so, als hätten die ein toxisches Anspruchsdenken entwickelt, wo die bestimmen, wozu Frau zustimmen darf und wozu nicht.
Wer
#Sexarbeit
als Gewalt definiert, weil Gewalt gegen Sexarbeitende vorkommt, müsste dann - der gleichen Logik folgend - Ehe und Partnerschaft als Gewalt definieren, weil dort der überwiegende Anteil von Gewalt an Frauen stattfindet. Das ist aber in beiden Fällen nicht sinnvoll.
Ich bin gegen ein
#Sexkaufverbot
, weil
...ein Moralstrafrecht, das einvernehmlichen Sex unter Erwachsenen kriminalisiert, in einer liberalen, pluralistischen Demokratie nichts zu suchen hat
... es die Verachtung von Sexarbeiter*innen stärkt (was seine Unterstützer gut zeigen)
Sexarbeit wird nicht angenehmer, wenn sie verboten ist.
Sexarbeit wird nicht schöner, wenn sie verboten ist.
Sexarbeit wird nicht besser, wenn sie verboten ist.
Sexarbeit wird nicht sicherer, wenn sie verboten ist.
So viele Klischees und Vorurteile auf einmal. Die "deutsche" Sexarbeiterin ist "faul", während die aus dem "Osten" pauschal Opfer und unmündig sind und Sexarbeit niemals aus freien Stücken machen würden.
Genau gegen solche Vorurteile braucht es den
#Hurentag
.
Jedes Prostitutionsverbot ist ein Geschenk an die Organisierte Kriminalität. Auch das Nordische Modell. Denn was nicht legal stattfinden darf, findet notgedrungenerweise illegal statt. Und was illegal stattfindet, wird von professionell Kriminellen kontrolliert.
Frauen, die selbstbestimmte Sexarbeiterinnen angreifen, weil sie nicht ausgebeutet werden, sind keine Feministinnen. Sie sind auch nicht gegen Ausbeutung. Punkt.
Männer, die glauben, Sexarbeit könne nicht auf Augenhöhe stattfinden, offenbaren letztendlich nur ihren eigenen Sexismus und ihre Unfähigkeit, oder gar ihren Unwillen, Sexarbeitenden auf Augenhöhe zu begegnen.
#Sexarbeit
#gegenGewaltanFrauen
Der Begriff "Abolition" heißt wörtlich "Abschaffung". Spricht man von "abolitionistischer" Bewegung, ist gemeinhin die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei im 18. und 19. Jahrhundert gemeint. In der 1870er Jahren wurde der Begriff von der Britin Jospehine Butler übernommen. >>
Keine Arbeit muss Spaß machen, damit sie Anerkennung, Legalität und Respekt verdient. Auch nicht Sexarbeit. Wenn Spaß an Arbeit das Kriterium wäre, müssten 90% der Jobs verboten werden.
Der größte Denkfehler in der Prostitutionsdebatte ist, dass aus der (persönlichen) Ablehnung der Prostitution und aus der Notwendigkeit der Bekämpfung von Ausbeutung & Menschenhandel gefolgert wird, man müsse die
#Sexarbeit
an sich verbieten.
Wenn Du Deine Zeit (auf Twitter oder draußen im Leben) damit verbringst, über selbstbestimmte Sexworker*innen herzuziehen, dich darüber zu beschweren, dass sie Respekt einfordern und sich gegen das Verbot ihres Jobs wehren, bist DU Teil des Problems und nicht der Lösung.
Viele Leute sagen, sie wollen "Studien" zu Sexarbeit, aber am Ende wollen sie nur Zahlen, die es gar nicht geben kann.
"Wie hoch ist der Anteil von Zwangsprostituierten?" - ist so eine typische Frage. Nun denn, dafür müssten wir erst wissen, wie viele Sexarbeitende es gibt. -->
Ich finde es ja immer wieder lustig, wenn irgendwelche anonymen Hetzaccounts meinen vollen Namen twittern, um mich zu dissen. Soll doch jede*r wissen, dass ich, also Sonja Dolinsek, ein Prostitutionsverbot, Entlohnungsverbot, Sexkaufverbot für Unsinn halte 🤷♀️
Sowieso: Wenn Armut, soziale Ausgrenzung, Gewalterfahrungen in der eigenen Familie das Problem sind, dann hat das alles streng genommen nichts mit
#Sexarbeit
/
#Prostitution
zu tun. Ein Prostitutionsverbot schafft die Armut nicht ab, es löst keines dieser Probleme. 3/x
Prostitution bzw.
#Sexarbeit
ist der einzige Bereich, in dem vermeintliche Feminist*innen den Frauen (nicht den Männern!!!), die Fähigkeit absprechen, entscheiden zu können, welchen Sex sie wie haben und zu wissen, was sie tun.
#AntiProstitution
ist antifeministisch.
#Feminismus
Viele sagen, Prostitution sei rassistisch, weil weiße alte Männer mit jungen osteuropäischen Frauen Sex haben.
Frage: Ist es weniger rassistisch, wenn die gleiche Frau dem gleichen Mann das Klo putzt, ihn pflegt und ihm dem Intimbereich reinigt?
Die Struktur ist die gleiche
Butler und die von ihr ins Leben gerufene "Internationale Abolitionistische Föderation" hatten sich zum Ziel gesetzt, die sogenannte "staatliche Reglementierung der Prostitution" abzuschaffen. Sie sah darin eine Form der Versklavung von (weißen) Frauen.
#Sexarbeit
ist ein Job: Menschen verdienen damit ihren Lebensunterhalt - egal ob Prostitution verboten ist oder nicht. Deshalb ist es sinnvoll, dass sie legal & als Erwerbstätigkeit anerkannt ist. Daraus folgt nicht, dass es ein Job "wie jeder andere" ist. Aber es bleibt ein Job.
Die
#Sexarbeitskonferenz
, die gestern und heute in
#Stuttgart
stattfindet, ist ein historisches Ereignis. Sexarbeitende nehmen Politik selbst in die Hand und organisieren sich in einem zunehmend sehr feindlichen und ausgrenzenden Umfeld. 👏💪
@stuttgart_stadt
#Sexarbeit
Weil ständig alle von den "Frauen aus Osteuropa" reden: Wann wurden das letzte Mal "Frauen aus Osteuropa", die in der Sexarbeit tätig sind (aber sicherlich auch in anderen Branchen) für einen vielschichtigen medialen Bericht interviewt & ihre vielfältigen Stimmen ernst genommen?
"Zuhälterei" wird beim sogenannten "Nordischen Modell" so breit definiert, dass auch private Beziehungen von Sexarbeitenden kriminalisiert werden. Das isoliert, stigmatisiert und schließt aus. Und es hilft jenen, die unfreiwillig oder ausgebeutet als Prostituierte arbeiten, nicht
Did you know it's in practice illegal for sex workers in Sweden to have a partner? Romance, dating, relationships, secure connections, family life and love are apparently to much for us to ask for. Another boyfriend has just been arrested in Sweden just for loving a
#sexworker
.
Erinnert Ihr Euch an den fragwürdigen SPIEGEL-Artikel über Menschenhandel, der aber Sexarbeit verbieten will? Ich habe mal alle Personen, die Langhans darin zitiert, und deren Netzwerke visualisiert. Es ist NUR EIN NETZWERK
@derspiegel
@katrin_langhans
Ebenso peinlich und falsch ist die Behauptung im Text, es gäbe keine Lobby für Zwangsprostituierte. Vom
@KOK_eV
,
@GAATW_IS
und ihren Mitgliedsorganisationen hat diese "Investigativ-Journalistin" entweder nichts gehört oder sie hat sie absichtlich nicht genannt. Beides ist übel.
Wer glaubt, dass Frauen zur "Ware" werden, weil
#Sexarbeit
legal ist, sollte mal die eigenen sexistischen Vorurteile überdenken. Denn Sexarbeitende sind Menschen (!) und keine Ware.
Niemand soll als Prostituierte/Sexarbeiter*in arbeiten müssen, aber wer es möchte (egal aus welchen Gründen, ob Spaß, Geldnot, als bessere Option unter vielen schlechten), soll es unter legalen & sicheren Bedingungen, ohne gesellschaftliche Ächtung tun können.
#Sexarbeit
Ihr Lieben, letzte Woche ist dieses Buch "Sexkauf" erschienen. Und damit Ihr das nicht kaufen und lesen müsst, werde ich das jetzt nach und nach für Euch machen. Es wird stark beworben - Anti-Sexwork Journalistin G. Hesse hat Links zusammengetragen & Bildmaterial geliefert
Sexarbeitende verlieren ihre Menschenwürde nicht, wenn und weil sie Sex gegen Geld tauschen. Wer das glaubt, sollte an den eigenen sexistischen Vorurteilen arbeiten.
#Sexarbeit
Bei Sexarbeit wird immer so getan, als sei es ein Problem, wenn man diese Arbeit macht, nur um Geld zu verdienen. Ich meine: ist "Geld verdienen" nicht der Hauptgrund für jede Arbeit? 🤔
Der Abolitionismus ist heute eine illiberale, repressive Bewegung geworden, die nichts mehr mit Bürger- und Menschenrechten zu tun hat. Wir brauchen uns nichts vormachen.
Nur zur Info: Wer
#Sexarbeit
abschaffen will, will natürlich auch Prostituierte abschaffen. Alles andere wäre unlogisch. Letzteres kann leider nur unter Anwendung von Gewalt & totalitärer Methoden gelingen, die in einer pluralistischen Gesellschaft nichts zu suchen haben.
Dorothea Bär will ein Prostitutionsverbot. Warum?
Weil die Karriere im Bereich Digitalisierung nicht funktioniert hat. Da muss man irgendwann Ahnung haben. Bei Prostitution reicht es, dagegen zu sein. Sie bereitet sich vermutlich auf das Frauenministerium unter schwarz-blau vor
Wenn das Ziel ist,
#Zwangsprostitution
zu bekämpfen, warum regen sich manche darüber auf, dass es "privilegierte", selbstbestimmte Sexarbeiter*innen gibt? Wer gegen Zwangsprostitution ist, MUSS doch für & FÜR MEHR selbstbestimmte
#Sexarbeit
sein!
#Hurentag
Die SPD schickt eine, die Sexarbeitende abschaffen will, in die Koalitionsverhandlungen für Gleichstellung und Vielfalt. Liebe
@spdbt
, der
@Der_Postillon
hätte es sich nicht besser ausdenken können. Zu schade, dass es bei Euch kein Witz ist.
Es gibt kein Recht auf Sex und schon gar nicht auf sexuelle Dienstleistungen. Auch nicht, wenn
#Sexarbeit
legal ist. Der*die Dienstleister*in muss immer noch zur Dienstleistung zustimmen - wie in jeder anderen Branche auch. Übrigens ändert sich das auch mit einem Verbot nicht.
Ja, ich befürworte ausdrücklich die Legalität von einvernehmlicher Prostitution bzw. Sexarbeit unter Erwachsenen. Sprich, es soll legal sein bzw. bleiben
- sexuelle Dienstleistungen anzubieten
- sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen /1
Prostitutionsgegner*innen verbreiten Bilder von Frauen, die sie dann als krank beschreiben. Ziel: Möglichst viel Ekel erregen. Und gaffen ("Schaut Euch diese Bilder an!").
Nein, liebe Leute. So geht das nicht. Haben Euch diese Frauen die Erlaubnis gegeben, ihre Bilder zu nutzen?
Zurück zur Reglementierung: Diese wurde vor allem im 19. weltweit betrieben und zeichnete sich durch verschiedenste Zwangsmaßnahmen und Freiheitsberaubungen gegenüber Prostituierten (nur Frauen!) und als Prostituierte verdächigte Frauen aus. Diese sollten abgeschafft werden.
Huschke Mau erklärte weiter, dass Menschenhandel durch legale Prostitution gefördert wird. Wenn das so wäre, dann dürfte es überall, wo Prostitution und Bordelle verboten sind (also in 90% der Länder) keinen Menschenhandel geben. Das ist falsch. 4/x
In ihrer liberalen britischen Variante lehnte der Abolitionismus die Kriminalisierung von Prostituierten und ihren Kunden ab, da dies den Staats nicht angehe. Auf dem europäischen Kontinent (insb. Frankreich und D.), sowie in den USA war man für eine Kriminalisierung offen.
Eine Frau aus Georgien hatte "Reizwäsche" im Koffer. Für die Polizei reichte das, um ihr "Prostitution" zu unterstellen (klar wer sonst trägt noch "Reizwäsche"?) und ihr die Einreise zu verweigern. An der deutschen Grenze trifft Rassismus auf Sexismus.
Zu Beginn der Sendung ging es darum, wie Huschke Mau mit 18 vom deutschem Sozialsystem im Stich gelassen wurde. Das ist ein wichtiger Punkt auch für diese Forderung. Denn dieses Problem wird durch ein Vergütungsverbot von Sexarbeit nicht mal annähernd gelöst. 2/x
Fakt ist: Menschenhandel geschieht in vielen Branchen (Bau, Landwirtschaft, Haushalt, usw.). Ausschlaggebend ist nicht die Art der Arbeit, sondern die Strategien und die Art der Ausbeutung. Ein Entlohnungsverbot reduziert diese Ausbeutung nicht. 5/x
Auf einigen feministischen Demos wurden am 8. März mal wieder Zitate aus Freierforen vorgelesen. Das machen die voyeuristischen "Feminist*innen", um nicht mit Sexarbeitenden reden zu müssen. Hier meine Perspektive zum Thema Freierforen!
#Sexarbeit
#Feminismus
Liebe Leute, noch mal zur Erinnerung. Ich bin keine Sexarbeitende, ich forsche über Prostitutionspolitik. Nein, ich bin nicht für ein wie auch immer geartetes Verbot der Sexarbeit. Ja, es ist wichtig, sich als Nicht-Sexarbeitende gegen ein Verbot zu äußern.
De facto bekämpfen Abolitionist*innen Sexarbeiter*innen ziemlich offen und direkt. Die Wortwahl "prostituierte Frauen" ist darauf ausgelegt, dass man sehr wohl "Sexarbeiter*innen" kriminalisieren kann und auch soll. Nur die absolut passiv "prostituierten" Frauen verdienen Hilfe
Morgen zwingt die
#CDU
/
#CSU
den
#Bundestag
dazu, über Prostitution zu reden und fordert dabei ein Totalverbot der Prostitution. Ich hab mir das mal genauer angeschaut.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die "staatliche Reglementierung" fast weltweit abgeschafft, nicht zuletzt, weil 1949 ein Abkommen der Vereinten Nationen die Abschaffung der Reglementierung als eine Strategie gegen Menschenhandel vorschlug.
Weil es gerade viele Angrife gegen
@DichJasmin
gibt. Was ist denn eigentlich mit dieser Frau Kollontai, die seit inzwischen drei Jahren als Prostitutierte auf Twitter ist, gegen Prostitution ist und einen Ausstieg möchte? Finde nur ich das komisch?
Angeblich will jemand die Uni, an der ich promoviere, anschreiben und sich beschweren, dass ich hier als "wissenschaftliche Expertin" auftrete. Nun ja. Sollen sie. Denn eine eine laufende Promotion im Bereich Prostitutionspolitik macht mich zu einer Wissenschaftlerin UND Expertin
Prostitutionsgegner haben immer "Studien an der Hand. Nur sind das meist keine echten wissenschaftlichen Untersuchungen. Sie sehen nur so aus, weil sie Fußnoten haben. In der Regel belegen die Fußnoten nicht das, was behauptet wird. Also, immer fleißig prüfen!
Wie eine Organisation (Terre des Femmes Deutschland), die sich laut Eigenangaben für die Menschenrechte von Frauen einsetzt, einen Hashtag, wie
#SexIstUnbezahlbar
ausdenken kann, ist schleierhaft. Unfassbar, dass das dieses Jahr der Fokus des Tages
#gegenGewalt
an Frauen ist
Historisch mag das nordische Modell gut klingen. Erstmals in der Geschichte werden nicht Prostituierte kriminalisiert, sondern die Kunden. De facto aber kommt das
#Sexkaufverbot
nicht ohne Diskriminierung und Kriminalisierung der Prostituierten aus
So geht Rechtsstaat! "Ein Berliner Polizeibeamter ist nach einem brutalen Angriff auf eine Prostituierte zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden." Sexarbeitende sind kein Freiwild!
#Sexarbeit
#Justiz
Offiziell fordern Abolitionist*innen im 21. Jh nicht die Kriminalisierung der "prostituierten Frauen". Sie wollen angeblich nur Menschenhandel bekämpfen, indem sie die Nachfrage nach Sexarbeit reduzieren, indem sie die Kriminalisierung aller Kund*innen, das
#Sexkaufverbot
fordern
Neu und zugleich krass war eine Frage aus dem Publikum, ob man nicht Beratungsstellen abschaffen sollte, weil man damit doch auch die Prostitution fördere. Ich sag nur: Wow! Der Hass bei de. Prostitutionsgegner*innen ist wirklich bodenlos.
#Sexarbeit
Die Leute, die schreien: "Es gibt kein Recht auf Sex" gehen fälschlicherweise davon aus, dass es dieses Recht gibt - zumindest bei Sexarbeit. DAS IST ABER NICHT SO und es ist absolut rückschrittlich zu behaupten, es wäre so. Sexarbeitende haben ein Recht auf Selbstbestimmung!
Wichtig wäre es also, das aktuelle, sehr repressive Verständnis von Abolitionismus nicht fortzuführen und daran zu erinnern, dass das ursprüngliche Ziel der Abschaffung menschenrechtswidriger Kontroll- und Überwachungsmechanismen wichtig war.
Im
@DIEZEIT
Streitgespräch zwischen
@LeniBreymaier
und
@KristinaMarlen_
gesteht Breymeier zu, dass sie Sexarbeiterinnen noch nie unterstützt hat und sie auch nicht schützen will. Danke für die Ehrlichkeit.
Dieses prohibitionistische
#Sexkaufverbot
beruht auf Hass und Verachtung
Was mir auffällt: Prostitutionsgegner*innen lehnen ALLES ab, was Leute sagen, die ein Prostitutionsverbot anlehnen. Damit wird nicht nur die Debatte vonvornherein unterbunden und vergiftet, sondern auch wichtiges Erfahrungswissen z.B. von Beratungsstellen in die Tonne geworfen.
Hallo Solwodi! Sie wissen schon, dass
@Salome_herself
keine Ware ist, sondern Mensch? Dass Sexarbeit den Wert dieses Menschen nicht im geringsten reduziert? Peinlich ist Ihr falsches Verständnis von "Rechten" und auch von Sexarbeit. Man kauft eine Dienstleistung, keinen Körper!
Die Ware Frau ist im Wirtschaftsteil der
@SZ
angekommen. Erschreckend. Die gewählte Überschrift „Jede Frau hat das Recht, mit Sex Geld zu verdienen" impliziert, dass jeder Mann das Recht hat, den Körper einer Frau für Sex zu kaufen. Salomè Balthus über Prostitution und Sexkauf.
Auch im deutschen Kontext war die abolitionistische Bewegung erfolgreich, als 1927 die Reglementierung abgeschafft und durch einen geschlechtsneutralen Ansatz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ersetzt wurde.
In der Sendung wurden kritische Fragen gestellt und das ist wichtig. So sehr wir Betroffenen von Gewalt zuhören müssen, so klar ist auch, dass die Welt der Sexarbeit komplex und vielfältig ist. Schade, dass Huschke dies nicht wollte. 6/x
Was mich immer wieder irritiert: Wenn das Ziel ist,
#Zwangsprostitution
zu bekämpfen, warum regen sich manche darüber auf, dass es "privilegierte", selbstbestimmte Sexarbeiter*innen gibt? Wer gegen Zwangsprostitution ist, MUSS doch für & FÜR MEHR selbstbestimmte
#Sexarbeit
sein!
Wow. Ein Politikredakteur der
@welt
diffamiert selbstorganisierte Sexworker-Organisationen als "Zuhälterlobby". Das ist schon ziemlich mies und eventuell sogar strafrechtlich relevant.
Man könnte jetzt sicher auch noch einiges dazu sagen, wie die abolitionistische Bewegung von Beginn an mit religiösen Vorstellungen von Sexualmoral verknüpft war, aber das mache ich ein anderes Mal.
Die abolitionistischen Bewegung, die in der 2. Hälfte des 20. Jh vor allem in Frankreich aktiv war, änderte ihre Forderung: Es sollte auch die Reglementierung (und Regulierung in jeder Form) der Prostitution abgeschafft werden, aber vor allem die Prostitution an sich.
Erst seit den 1980er Jahren ist die vor allem in sog. "radikalfeministischen" Kreisen aktive abolitionistische Bewegung eine Bewegung zur Abschaffung der Prostitution an sich und nicht mehr nur der Reglementierung des 19. Jh.. Sie wollen "eine Welt ohne Prostitution".
#Sexarbeit
wird nicht angenehmer, freier, freiwilliger, regulierter, kontrollierbarer oder besser bezahlt, wenn man sie verbietet. Das Gegenteil ist der Fall. Und verschwinden wird sie sowieso nicht. Das muss man wohl auch 2021 wieder wiederholen...
Das als "abolitionistisch" aufgefasste Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten wurde 1953 leicht verändert, aber im Grunde bestätigt. Eine Reglementierung der Prostituion blieb verboten. Siehe hier ab S. 316
Was seit den 1950er Jahren (auch weltweit) passierte, sieht, grob, so aus: Die Abolitionisten dachten, dass die Abschaffung der Regelementierung auch die Prostitution schlagartig reduzieren würde & damit auch den Menschenhandel. Als das nicht eintrat, änderten sie ihre Forderung
Wollen wir mal unsere Hirne zusammentun?
@DoroBaer
meinte am Freitag im Bundestag, dass es nur in Bordellen Notfallknöpfe gäbe, um Sicherheit zu gewährleisten.
In welchen Berufen & an welchen Arbeitsorten gibt es Notfallknöpfe oder andere Sicherheitsvorkehrungen? Antwort bitte👇
Bei diesem hoch angepriesenen Modell ist nämlich alles, was mit Sexarbeit zu tun hat, verboten. Vor allem aber gibt es keine legalen Arbeitsorte, weil Bordelle verboten sind. Das bedeutet, dass "Vermieter" extrem hohe Preise verlangen. 9/x
Aus "Geldnot" arbeiten ist das Wesen von Arbeit in modernen Gesellschaften, zumindest für jene, die arbeiten müssen, um zu überleben. Geldnot als Grund für Lohnarbeit ist kein Argument für ein Prostitutionsverbot. Geldnot ist ein Argument für höhere Löhne & gute Sozialpolitik
Aufgefallen ist mir, wie vage letztendlich dieses angeblich wunderwirkende "Nordische Modell" dargestellt wurde. Als ginge es nur darum, die Kunden zu kriminalisieren. Der
@ndr
selbst hat die Darstellung aus der Werbebroschüre übernommen, ohne sie zu prüfen. 7/x
Dazu kommt, dass der § Zuhälterei so breit ist, dass jede Zusammenarbeit mit Prostituierten als Zuhälterei gewertet wird. Teilen sich zwei Sexarbeitende eine Wohnung, um gemeinsam zu arbeiten, gelten beide als Zuhälterinnen. Sexarbeitende werden so weiter kriminalisiert. 10/x
Es ist zwar korrekt, dass Kund*innen kriminalisiert werden, wenn sie - obwohl Sexarbeitende das wollen - für Sexarbeit zahlen. Es stimmt mitnichten, dass Sexarbeitende völlig straffrei bleiben. Denn Sexareitende werden in den Verbotsgesellschaften auch verachtet. 8/x
Die Organisator*innen der Veranstaltung und ihre Unterstützer*innen framen das jetzt natürlich so, dass da "Betroffene" mundtot gemacht werden und Aussteiger*innen nicht sprechen und über Prostitution informieren dürfen. So ganz stimmt das halt auch nicht. 1/
Es gibt gute Nachrichten.
Das Nachbarschaftshaus in Berlin Kreuzberg hat die Zusammenarbeit mit den
#Sexworkgegner
*Innen beendet und stellt seine Räumlichkeiten nicht mehr für Gegner*Innen der Selbstbestimmung von Sexarbeiter*Innen zur Verfügung.
@berlinreportage
@tonline
A propos psychologische Kriegsführung. Frau Vollbrecht bezeichnete eine Sexarbeitende als "hohle Nuss" und möchte "ihre Löcher" stopfen. Die Freundin Kali möchte hingegen alle, die über Sexarbeit reden, in den Gulag stecken. Wer betreibt hier psychologische Kriegsführung?
Wie "freiwillig" ist Arbeit, wenn die Alternative hungern & Obdachlosigkeit ist?
Ach ja, ich vergesse, diese Frage stellen wir natürlich nur bei Sexarbeit.
Nur zur Info: Wer
#Sexarbeit
abschaffen will, will natürlich auch Prostituierte abschaffen. Alles andere wäre unlogisch. Letzteres kann leider nur unter Anwendung von Gewalt & totalitärer Methoden gelingen, die in einer pluralistischen Gesellschaft nichts zu suchen haben.
Schade fand ich, dass die Frage von
@AminataBelli
nicht beantwortet wurde: Was sagt HM zu Sexarbeitende, die genau diese Arbeit auf kurz oder lang machen wollen? Es gab darauf keine Antwort. Auf Twitter werden diese Sexarbeitende als irrelevant abgetan, was Teil des Problems ist
Heute findet eine Lobby-Veranstaltung für ein Sexarbeits-Verbot in Deutschland statt. Wie realitätsfern dort argumentiert wird, sehen wir hier. Nach dieser Definition kann fast niemand frei entscheiden. Nach dieser Definition müssten alle unsere Jobs kriminalisiert werden.