
Ronald Bäuml
@RonaldBaeuml
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Biographien sind so eine feine Sache. Es gibt viele Augenblicke, die sich in einer Biographie als ausschlaggebend darstellen möchten. Wo soll man nur anfangen?
Wien, Österreich
Joined July 2016
Generationswechsel Es war bei unserem Besuch von Auschwitz, als du deine Urgroßeltern besuchen wolltest, da waren es gerade deine Tanzschritte und dein Satz:“Wir Juden haben den Krieg eigentlich gewonnen, wir sind immer noch da. Es ist den Nazis nicht gelungen uns auszulöschen“
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Photo; Herwarth Walden neben einer Büste von William Wauer, ca. 1918
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Hätte er ihn, so wäre er schon künstlerisch. Künstler sein heißt eine eigene Anschauung gestalten können. Die Einheit von Anschauung und Gestaltung ist das Wesen der Kunst, ist die Kunst. Herwarth Walden aus "Einblick in Kunst" Expressionismus, Futurismus, Kubismus 1917
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Das Sehen der Kunst Der größte Teil der Zeitgenossen ist zu stolz auf seine Augen, mit denen er nicht einmal sehen gelernt hat. Er verlangt vom Bildwerk die Wiedergabe des eigenen optischen Eindrucks, der nicht einmal sein eigener ist.
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas, et cette question de déménagement en est une que je discute sans cesse avec mon âme. Charles Baudelaire Le Spleen de Paris
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N'importe où hors du Monde Cette vie est un hôpital où chaque malade est possédé du désir de changer de lit. Celui-ci voudrait souffrir en face du poêle, et celui-là croit qu'il guérirait à côté de la fenêtre.
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Das Wort ist eine Welle. Scheinbar passiv wie diese, neigt es manchmal zur Wut, zur Auflehnung; es kann aber auch völlig anders daherkommen. Die babylonische Sprachverwirrung ist ja keine Krankheit, auch kein Fehler, sondern ein herrliches Tier.
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Es bedarf der Mühe, um das Wahre auszudrücken. Auch um es zu empfangen. Das Falsche - oder zumindest das Oberflächliche - lässt sich mühelos ausdrücken und empfangen. Simone Weil aus "Schwerkraft und Gnade" Aus dem Französischen von Friedhelm Kemp
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Die ursprüngliche Feindseligkeit der Welt kommt, durch die Jahrtausende hindurch, wieder auf uns zu. Eine Sekunde lang verstehen wir die Welt nicht mehr, denn jahrhundertelang haben wir in ihr nur die Bilder und Gestalten gesehen, die wir zuvor in sie hineingelegt hatten, ...
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Sieh! und das Ebenbild unserer Erde, der Mond Kommet geheim nun auch; die Schwärmerische, die Nacht kommt, Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns, Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen Über Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf.
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... Sie ereignet sich, während man sie erzählt; man erzählt sie sich, um sie Ereignis werden zu lassen. Jacques Derrida aus "Politik der Freundschaft" Übersetzt aus dem Französischen von Stefan Lorenzer Titel der Originalausgabe: Politiques de l'amitié 1994
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Es geht um eine Geschichte der Wahrheit. Es geht, genauer, um einen Prozeß der Bewahrheitung als Geschichte eines Wahrwerdens der Illusion. Und diese Geschichte findet statt als eine Geschichte, die man sich erzählt. ...
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Gerechtigkeit ist eine Illusion, die wir Menschen uns wie eine Wollmütze gestrickt haben. Mal hat die Wolle nicht ausgereicht und dann wieder ist der Kopf viel zu groß, manchmal auch zu klein; wenn er unter all dieser selbstgestrickten Selbstgerechtigkeit verschwunden ist.
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... geschweige denn zu meinen Gunsten entschieden werden könnte Philipp Theisohn aus "Denken nach Botho Strauß" Begegnungen in einer anderen Zeit Matthes & Seitz 2024
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Vielmehr beschäftigte ihn die Frage, ob und auf welchem Wege man sich schreibend aus der sekundären Welt befreien könne. Das war die Frage, die auch mich umtrieb, und je präziser sie bei Strauß formuliert war, desto weniger Hoffnung machte ich mir, dass sie überhaupt, ...
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Botho Strauß aus "Der Aufstand gegen die sekundäre Welt" Carl Hanser Verlag 1999
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Für den Eintritt von Modernität in unser Sprach-Bewußtsein gibt Steiner ein präzises Datum an. Es geschah, als Mallarmé sagte: das Wort Rose bedeutet nichts anderes als die vollkommene Abwesenheit des so bezeichneten Gegenstands. Das Wort duftet nicht noch sticht es.
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KARL KRAUS Weißer Hohepriester der Wahrheit, Kristallne Stimme, in der Gottes eisiger Odem wohnt, Zürnender Magier, Dem unter flammendem Mantel der blaue Panzer des Kriegers klirrt. Georg Trakl aus "Sebastian im Traum" (1887-1914)
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Ist es nicht interessant, hatte ich zu Gambetti gesagt, daß sich immer wieder ein Jäger umgebracht hat, erschossen natürlich, nie aber ein Gärtner. Auf die Jäger gehen viele Selbstmorde in Wolfsegg, kein einziger auf die Gärtner. Thomas Bernhard aus "Auslöschung" 1986 Suhrkamp
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