Daniel Obst
@DanielObst
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Economist, Political Scientist, Nerd. Doctoral Researcher @ifso_due / @unidue. I'm part of @exploringecon and @pluralecon. @dobst.bsky.social
Köln, Deutschland
Joined January 2011
Ggf. interessant für @ifso_due @unidue
@AchimTruger @IMKFlash @SDullien @larsweisbrod @schieritz @MarterbauerM @MauriceHoefgen @nikowall_ @OliverPicek
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Fest steht: Die individuelle Arbeitszeitentscheidung hat externe Effekte und wirkt auf die Entscheidung anderer. Ich bin daher echt gespannt, wie sich die Beschäftigten entscheiden! Mein Workingpaper dazu folgt bald. Freue mich über einen Retweet :) 19/19
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Gleichzeitig kann auch schon die Mitgliedschaft in der GDL (die für die 35h eintritt) wirksam sein und dazu führen, dass sich die Mitglieder für 35 Stunden (und im Gefangenendilemma für mehr Freizeit) entscheiden. 18/19
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Die Entscheidung ist ähnlich wie in einem Gefangenendilemma. Wenn die Beschäftigten gemeinsam eine wirksame Norm entwickeln, dass 35h der neue Standard sind, fällt es vielen leichter, das Opt-In zu wählen. 17/19
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Was bedeutet das für das Verhandlungsergebnis? Ich würde erwarten, dass durch das individuelle Opt-In weniger Personen die Arbeitszeitverkürzung wählen, obwohl sich einige davon die AZV wünschen. Allerdings kann es sein, dass hier auch andere Faktoren wirken: 16/19
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Bei "Status-seeking individuals" steigt der Unterscheid zwischen individueller und kollektiver Entscheidung auf 20 Prozentpunkte. Sie würden eigentlich gerne weniger arbeiten, sind aber im Hamsterrad gefangen. 15/19
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Ich habe mir angesehen, wie die Leute entscheiden, die in der Solnick/Hemenway-Studie die positionale Welt A wählen. Das sind die "status-seeking individuals", die auf Einkommen verzichten würden, um sich sozial besser zu stellen. 14/19
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Ergebnis: In der individuellen Entscheidung wählen 48 % ein höheres Gehalt. Dieser Wert fällt auf 37 % in der kollektiven Entscheidung. Sprich: In einer kollektiven Entscheidung wählen deutlich mehr die Arbeitszeitverkürzung. Aber liegt das an sozialen Vergleichen? 13/19
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The catch: Die TN entscheiden zwei Mal. 1) Individuelle Entscheidung mit dem Wissen, dass die Hälfte des sozialen Umfelds ein höheres Gehalt gewählt hat 2) Kollektive Entscheidung für die ganze Gesellschaft 12/19
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In meiner Forschung untersuche ich, wie sich Menschen zwischen einer AZV und Gehaltserhöhung entscheiden. Die Teilnehmer:innen (TN) versetzen sich dafür in die fiktive Rolle eines zukünftigen Verwandten, der mit seinem sozialen Umfeld beim gleichen Arbeitgeber arbeitet. 11/19
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Tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Arbeitszeit: Menschen arbeiten länger in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit. Bei hoher Ungleichheit ist der Druck höher mit anderen schrittzuhalten. (Studie von Bowls, Park 2005) 10/19
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Diesen Statuswettbewerb hat der Film Fight Club gut auf den Punkt gebracht: Der Statuswettbewerb führt zu höherem Konsum. Diesen Konsum können wir uns nur leisten, wenn wir uns verschulden oder mehr arbeiten. 9/19
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Übertragen: Wenn die Lokführer:innen jetzt die Wahl haben zwischen mehr Freizeit (35 statt 37h) oder mehr Gehalt (+5,5%), wählen wahrscheinlich viele das Gehaltsplus, um im sozialen Vergleich nicht zurückzufallen. Für Freizeitvergleiche existiert dieser Wettbewerb nicht. 8/19
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Welt A: Du hast 2 Wochen Urlaub, andere 1 Woche Welt B: Du hast 4 Wochen Urlaub, andere 8 Wochen. Nur noch 18 % wählten Welt A. Den Teilnehmenden war es wichtig, beim Gehalt nicht zurückzufallen. Bei der Freizeit spielte der soziale Vergleich dagegen weniger eine Rolle. 7/19
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Welt A: Du verdienst 50k, andere 25k Welt B: Du verdienst 100k, andere 200k (Preise sind in beiden Welten gleich) 56 % wählen Welt A. Sie sind bereit auf Einkommen zu verzichten, um sich besserzustellen. Aber wie sieht es aus, wenn es um Freizeit statt um Gehalt geht? 6/19
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Prolog: Menschen sind bereit auf Einkommen zu verzichten, um sich sozial besser zu stellen. Stellt euch folgendes Gedankenexperiment vor: Ihr habt die Wahl zwischen zwei Welten, die exakt gleich sind, bis auf einen kleinen Unterschied. (Studie von Solnick, Hemenway 1998) 5/19
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Ein Schlüsselaspekt? Soziale Vergleiche und Statuswettbewerbe. Kollektive Entscheidungen führen eher zur AZV, während individuelle Entscheidungen Raum für soziale Vergleiche lassen. Niemand möchte zurückfallen. Doch was bedeutet das konkret? 🤔🚀 4/19
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In meiner eigenen Forschung untersuche ich die Effekte von kollektiven vs. individuellen Entscheidungen zur Arbeitszeitverkürzung (AZV). Ergebnis? Die Art der Entscheidungsfindung hat massive Auswirkungen aufs Ergebnis, deshalb ist das verhandelte Modell so spannend. 3/19
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Dieser Kompromiss ist nicht nur ein großer Schritt für die Mitarbeitenden der Deutschen Bahn, sondern könnte auch Signalwirkung für den Arbeitsmarkt insgesamt haben. Bereits seit Jahren sinken die Arbeitszeitwünsche der Deutschen. 2/19
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🚨🤝 🚨 Die GDL und die DB haben sich geeinigt: Zuerst wird die Arbeitszeit auf 37h pro Woche reduziert. Danach können alle individuell per Opt-In auf 35h gehen. In meiner eigenen Forschung untersuche ich die Entscheidung zur Arbeitszeitverkürzung. Ein Thread 🧵
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