An alle, die es ein No-Go finden,“woher kommst du?“ zu fragen: Es gibt Menschen mit Migrationshintergrund, die es wichtig finden & mögen - warum wir die Position jener, die diese Frage nicht wollen, für alle als normativ gesetzt? Minderheiten sind vielfältig im Umgang m Herkunft
@quotenjugobraut
Ich bin mein Leben lang gefragt worden, und viele andere auch. That’s not the Unterschied. Man hat uns damals aus Ausländer erkannt. In letzten Jahren ist es diverser geworden, jetzt geht es anderen eher so, Ja.
@jagodamarinic
Danke. Ich zB würde gerne mal nach den Wurzeln meiner Familie gefragt (zig Länder in und außerhalb Europas). Bei solchen Gesprächen kommt fast immer was Schönes zutage - auf beiden Seiten 🎈
@bennosmeinung
Ja, eben, ein Problem ist, dass viele Einwanderer ihre Lebensrealität nicht einbringen, weil es keine Rolle spielt und niemanden interessiert.
@jagodamarinic
Ich finde wir müssen uns als weiße Migras ein bisschen aus der Gleichung rausnehmen liebe Jagoda: “Woher kommst du?” weil man nen freakigen Vor- und Nachnamen hat ist was anderes als das gefragt zu werden weil man schwarz ist. Meinst du das oder versteh ich dich da falsch?
@KasiaBerlin
Ne liebe kasja, niemand muss sich in einer Demokratie raushalten. Und auch wir migras der Achtziger, die in dem Gastarbeiterding groß wurden, haben unsere eigene Geschichte. U es gibt schwarz gelesen Menschen in D, die ü Herkunft reden wollen & es als tabuisieren erleben … (1/2)
@jagodamarinic
Dass es Menschen gibt, die die Frage nicht stört, ist wohl Fakt.
Nur: Fällt es tatsächlich so schwer, auf eine potenziell verletzende Frage zu verzichten?
Wenn von 100 Leuten 50 einen freundschaftlichen Schulterklopfer übergriffig finden, sollte man insgesamt darauf verzichten.
@Herr_Cha
Ich habe jetzt in mehreren tweets dargelegt, dass potentiell auch Desinteresse verletzen kann. Als in Jugoslawien Krieg war und hier fragte keiner wirklich interessiert, war das auch verletzend. Das Thema ist mehrschichtiger als die Debatte dazu gerade.
@jagodamarinic
Ich finde nicht, dass das eine der ersten Fragen sein sollte. Mich verletzt das auch. Zeigt es mir doch schon beim ersten Kontakt, dass ich als fremd wahrgenommen werde
@SchlimmeHelena
Kann ich verstehen, gibt Situationen, wo es mir auch so geht. Finde aber umgekehrt die fehlende öffentliche Präsenz dessen, was auch ist, was in den familiären Wohnzimmern der Menschen ist, Mindestens so schmerzhaft und befremdlich.
@jagodamarinic
Genau, aber das macht es für Menschen eben so schwer, einzuschätzen, "was die Faustregel ist", "wie man es denn nun richtig macht".
Die Tatsache, dass man vorher nie wissen kann, wie jemand die Frage empfindet, macht sie zu einem Minenfeld.
@jagodamarinic
Vielleicht sind Menschen, die euch fragen, woher ihr kommt, selber nicht aus Deutschland... Vielleicht suchen sie nach einer Gemeinsamkeit mit euch... Auch wenn sie aussehen wie direkte Nachfahren von Martin Luther oder so... Ich zumindest werde weiter fragen.
@jagodamarinic
Meine Frau ist gebürtige Türkin, sehr dunkler Typ. Spricht perfekt hochdeutsch, ist eingebürgert. Stört sich null an netten interessierten Fragen. Das als strukturellen Rassismus zu branden scheint insbesondere denen wichtig zu sein, die gar nicht als "Deutsche" gelten wollen.
@jagodamarinic
Mir ist letztens das hier passiert: wir waren auf einer Hochzeit und ich hab mich mit meinem Sohn zu ein paar Leuten gesetzt. Nach dem ersten Hallo und etwas Lachen mit dem Kleinen war der erste Satz: "Und? Wo kommen Sie denn her? Und sagen Sie nicht: Aus Saarbrücken!"
@jagodamarinic
Selber habe ich Freunde/Bekannte aus vielen Ländern und nahezu alle reden gerne über Ihre "Heimat". Manche, auch in Deutschland geboren, empfinden dsa Geburtsland der Eltern noch immer als Heimat. Andere widerum denken anders darüber. Wichtig ist doch, das Individuum wahrzunehmen
@jagodamarinic
Wenn man Menschen wie einen guten Freund von mir tagtäglich zigmal fragt woher er kommt, ob er wohl aus Westafrika, Pakistan oder Sri Lanka komme, obwohl er Nachfahre schwarzer Sklaven aus Chicago, Ill. ist, dann kann ich sein Missvergnügen mehr als verstehen.
@jagodamarinic
In der Regel ist es nicht nur die einfache Frage nach der Herkunft. Sondern die oft damit einhergehende Ausgrenzung, dass man sofort als nicht deutsch betrachtet wird.
Was ist eigentlich deutsch? Aussehen? Religion? Sprache? Blut? Boden?